Im folgenden lest ihr einen Kurzbericht über die GS Challenge 2009. Fabian, Michael, Eberhard, Peter und ich sind zusammen nach Niedereschach gefahren um dabei zu sein.

Nach dem Motto „Augen auf und durch“ fand vom 07. bis 10. Mai 2009 die 2. BMW Motorrad GS Challenge Germany 2009 statt. Nachdem Fabian und ich von der 1. GS Challenge im letzten Jahr wirklich sehr begeistert waren, stellte sich die Frage nach der Teilnahme in diesem Jahr für uns praktisch gar nicht. Zunächst waren wir etwas skeptisch, was den Austragungsort anging aber dann meldeten wir uns sofort an. Nachdem es zunächst so aussah, als ob die Challenge in diesem Jahr gar nicht stattfinden würde, stieg die Firma Touratech als Partner ein. Bei BMW war das Budget offensichtlich so eng, dass man die Veranstaltung platzen lassen wollte. So kam es, dass in diesem Jahr die Challenge bei Touratech im badischen Niedereschach am Ostrand des Schwarzwalds im Rahmen des Touratech Travel Event 2009 stattfand. Als offizieller Partner von BMW Motorrad Deutschland blickt Touratech auf fast 20 Jahre Erfahrung im Bereich von Offroad-Zubehör, Motorradreisen und Events zurück. Mit dem Travel Event schuf die Firma Touratech eine Veranstaltung, die jedes Jahr über zweitausend  Endurofans und Motorradreisende anzieht.

Aufgerufen zur zweiten Challenge waren wieder alle Fahrer eines geländetauglichen BMW Motorrades (Ausnahme war die G450X), die ihr Können auf eigens angelegten Strecken messen wollten. Das Reglement orientierte sich dabei unmittelbar am Konzept der BMW GS Familie: größtmöglicher Fahrspaß auf jedem Terrain. Im Vordergrund standen deshalb nicht Geschwindigkeit oder Risiko, sondern Geschicklichkeit und fahrerische Intelligenz. Die Teilnehmerzahl war auf 200 Starter begrenzt und das Startgeld betrug wie im Vorjahr 250 Euro. Nachdem im letzten Jahr über 90 Teilnehmer an den Start gingen, waren es in diesem Jahr 85. Die erfolgreiche Challenge-Premiere im Enduropark Hechlingen im vergangenen Jahr hatte die Messlatte für eine Neuauflage sehr hoch gelegt, und im Vorfeld hatte es durchaus einige kritische Stimmen gegeben, die bezweifelten, ob eine solche Veranstaltung denn im Schwarzwald überhaupt zu realisieren sei. Doch was der rührige Cheforganisator Tomm Wolf gemeinsam mit dem Touratech-Team in nur rund acht Wochen Vorbereitungszeit auf die Beine gestellt  hatte, belehrte alle Skeptiker eines Besseren. Zusammen mit Eugen Schanz  spulte er Tausende von Kilometern ab, um  Strecken und Sonderprüfungen  ausfindig zu machen, die voll und ganz der Philosophie dieser Veranstaltung entsprachen und den Geschmack der 85 Teilnehmer trafen. Das nicht mehr an den Start gegangen waren, lag sicher daran, dass der Termin sehr kurzfristig kommuniziert worden war und mancher, der gern mitgemacht hätte, wieder absagen musste, weil er keinen Urlaub bekam oder anderweitig verhindert war. Dies kann im nächsten Jahr 2010 nicht passieren. Der Termin und der Austragungsort für die 3. BMW Motorrad GS Challenge Germany steht bereits jetzt fest.

Die Veranstaltung war abermals als herausfordernde Geschicklichkeitsprüfung konzipiert, bei der die BMW Experten unter der Leitung von Tomm Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vorbereitet hatten. Damit kamen sowohl Hobbyfahrer ohne sportliche Erfahrung, aber auch trainierte Routiniers entsprechend ihren Fähigkeiten voll auf ihre Kosten. Neben fahrerischem Können, das die BMW-Enduristen bei diversen Geländeprüfungen in einem 60 Hektar großen Steinbruch sowie auf Cross- und Endurostrecken unter Beweis stellen konnten, waren Navigation und Orientierungsvermögen, Teamfähigkeit und Fitness Eigenschaften, die hier gefragt waren. Dies machte es auch weniger sportlich orientierten Fahrern möglich Punkte zu sammeln.

Bei der Ankunft am ersten Tag bekam jeder Teilnehmer eine Mappe mit Unterlagen. Diese beinhaltete eine Straßenkarte der Umgebung, zwei Aufkleber mit der Einteilung für Teams die gemeinsam Aufgaben zu lösen hatten sowie drei Roadbooks. Als Geschenk erhielt jeder Fahrer eine Kappe und ein T-Shirt wie im letzten Jahr. Anschließend waren bereits alle mit dem Sichten der Unterlagen beschäftigt.

Vom Bogenschießen über Holzsägen bis hin zur Aufgabe, in schwindelnder Höhe zwischen Baumgipfeln eine Ölablassschraube zu wechseln, deckten die Sonderprüfungen ein breites Spektrum ab. Selbst eine Wasserdurchfahrt fehlte nicht.

Das Finale der Top 20, ein Mix aus Trialsektionen  und Geländepassagen, bescherte den BWM-Enduristen dann etliche Adrenalin-Kicks. Während die erste Hälfte des Starterfelds, dass aus 14 Fahrern der Boxerfraktion und jeweils drei in der Ein- und Zweizylinderklasse bestand, noch weitgehend trocken durch den Parcours kam, wurden die Anforderungen durch ein plötzlich einsetzendes Gewitter immer schwieriger. Die restlichen Finalisten hatten nämlich nicht nur mit den Hindernissen, sondern auch gegen sintflutartigen Regen und heftige Windböen zu kämpfen, was aus Gründen der Fairness in der Wertung aber entsprechend berücksichtigt wurde. Als Challenge-Gewinner ging Vorjahressieger Florian Dietrich aus München hervor, der die Finalprüfung mit traumwandlerischer Sicherheit bewältigt und die R 1200 GS beinahe wie ein Trialmotorrad über die Hindernisse bewegt hatte. Florian, der mit seiner HP2 auch die Boxerklasse gewann, nannte allerdings die strategische Routenplanung und richtige Navigation als Schlüssel zum Erfolg. Überglücklich nahm er die mit Touratech-Teilen ausgestattete BMW G 450 X als Preis in Empfang. Die Plätze zwei und drei belegten Werner Peter Lutz aus Unterschleißheim (G 650 Xchallenge), zugleich Sieger der Einzylinderklasse, und Uli Frey aus Plochingen auf einer R 80 GS. Die Zweizylinderklasse entschied Thomas Wolf (F 800 GS) für sich. Der Fairnesspreis ging an Sven Kunze. Alle 85 Fahrer im Alter von 22 bis 58 Jahren, darunter vier aus der Schweiz und einer aus Belgien, fanden nur lobende Worte für die Veranstaltung.

Die 2. GS Challenge war von Fairness und Hilfsbereitschaft auch gegenüber den Mitkonkurrenten geprägt. „Einfach sensationell“, brachte es ein Fahrer auf den Punkt.  Viel Lob gab es auch für die drei Roadbooks, die vom Touratech-QV-Team  für die Strecken ausgearbeitet worden waren und für echtes Rallyefeeling sorgten.  Das glückliche Grinsen, das sich nach der Zielankunft  in den Gesichtern zeigte, sprach für sich.  „Viele sind nach Hause gefahren mit dem festen Vorsatz, im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein“, zog Tomm ausgepowert, aber glücklich und zufrieden eine rundum positive Bilanz.


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